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RWE in der Krise
Nach Kellerduell droht finsterer Winter

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RWE: Nach Kellerduell droht finsterer Winter
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Die Körpersprache der Akteure von Rot-Weiss Essen nach der 1:2 (0:0)-Niederlage im Regionalliga-Kellerduell beim SC Idar-Oberstein war verräterisch.

Die Gäste schlichen vom Platz, als seinen sie soeben abgestiegen. Frust, Enttäuschung, teilweise auch blanke Wut. RWE-Kapitän Timo Brauer ereiferte sich in Kahnscher Manier und forderte „Eier“, Benedikt Koep und Vincent Wagner diskutierten am Zaun mit dem Teil der rund 400 mitgereisten Fans, die es noch bis nach dem Schlusspfiff ausgehalten hatten. Andere waren bereits lange vor Ende der Partie abgereist. Zu aussichtslos schien die Lage, nachdem Konstantin Sawin mit seinem zweiten Treffer die Partie faktisch entschieden hatte (66.).


Eine Begegnung, in der über weite Strecken das drin war, was draufstand: 17. gegen 18. „Das war zu erwarten, schließlich ist hier nicht die Creme de la Creme der Regionalliga gegeneinander angetreten“, resümierte RWE-Coach Waldemar Wrobel, um wenig später das alte Lied von vergebenen Chancen und fahrlässiger Defensivarbeit anzustimmen.

Was blieb dem 41-Jährigen auch anderes übrig? Nach nunmehr zehn Ligaspielen ohne Sieg sind die Fehlerketten vertraut, der Ablauf zur Gewohnheit geworden. Gegen biedere Idar-Obersteiner, die sich vorwiegend auf lange Bälle in die Spitze konzentrierten, konnten sich die Gäste vor allem im ersten Durchgang ein deutliches Chancenplus erarbeiten. Stefan Grummel, der seine Startelfdebüt feierte, bekam den Ball von Timo Brauer mustergültig serviert, konnte den Ball aber nicht am besten Mann der Hausherren, Torhüter Jeff Kornetzky vorbeibringen (15.). Allein Güngör Kaya traf anschließend zweimal das Tor, stand jedoch im zweimal im Abseits. Mögliche reguläre Treffer (36., 38.) verpasste der Angreifer jedoch. „Wir haben aus meiner Perspektive die besseren Aktionen vor dem Tor gehabt, aber nichts daraus gemacht und dann verlierst du am Ende verdient“, sinnierte Wrobel.

Zumal sich zur schwachen Chancenverwertung nach dem Wechsel auch noch schwere Aussetzer in der Defensive gesellten. Dirk Jasmund ließ sich leichtfertig den Ball abluchsen, im Zentrum wartete Konstantin Sawin und konnte unbedrängt einschieben (58.). Die Hausherren bedienten sich taktisch simpelster Mittel, brachten RWE aber mit langen Bällen ein ums andere Mal in Verlegenheit. Die Gäste verteidigten schlichtweg naiv. Dennis Lamczyk hielt, was zu halten war, als Sawin aber unbedrängt und mutterseelenallein vor dem Essener Kasten auftauchte, hatte auch Lamczyk keine Chance (66.). Eric Wischang (80.) hätte später sogar das 3:0 markieren müssen. Stattdessen betrieb Markus Heppke mit einem direkt verwandelten Freistoß (91.) zum 1:2 noch ein wenig Ergebniskosmetik.

Die Stimmung im Lager der Essener konnte er damit freilich nicht aufhellen. Verheerend ist vor allem, dass der Aufsteiger allmählich den Glauben an sich selbst verliert. „Uns ist die Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit abhanden gekommen. Letztlich kann man immer wieder dasselbe erzählen, aber das wollen die Leute, die acht Stunden auf der Autobahn sind, um uns hier zu sehen, nicht hören“, räumte Wrobel ein. „Am Ende geht es darum, Resultate zu erzielen.“

RWE lechzt nach einem Sieg, ist diesem aber im Kellerduell nicht einen Schritt nähergekommen. Angesichts des anspruchsvollen Restprogramms droht schon jetzt ein finsterer Winter.

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